Montag, 25. Juli 2011

Dr. Peter Krohmer, 14.4.1938 - 16.6.2011

Erinnerungsseite, für alle jene, die sich nicht mehr von ihm verabschieden konnten ... und für alle anderen auch.




Die schrecklichen letzten Wochen:

9.Mai: Nach einem Besuch beim Hausarzt (wegen Völlegefühl, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen), der beim Ultraschall Flecken auf der Leber findet, stationäre Einweisung ins Klinikum Friedrichshafen, zur gründlichen Untersuchung.
13.5.: vorläufige Diagnose NET (Neuro-endokriner Tumor), weit fortgeschritten, aber anscheinend halbwegs beherrschbar ...
14.+15.5.: zuhause (Wochenende)
es folgen weitere Untersuchungen, dann ab 17.5. während 6 Tagen eine stationäre Chemotherapie, kombiniert mit Interferon; nach Vorliegen aller Resultate am 20.5. Revidierung der vorigen Diagnose: amelanotisches (nicht pigmentiertes) Melanom, in weit fortgeschrittenem Stadium, mit Metastasen in allen Organen, Wirbelsäule und Knochen
26.5.: vorläufig aus Klinikum entlassen, Betreuung durch externen Onkologen; Katharina und Julia sind ab jetzt immer abwechselnd da.
27.5. und 30.5.: Arzttermine, bei denen eigentlich nur die Ratlosigkeit des Spezialisten ob der rapiden Entwicklung des Tumors offensichtlich wurde; Verordnung von intravenöser künstlicher Ernährung, da er nicht mehr essen konnte (27.5.), erstmals Verschreibung von Morphiumpräparaten gegen die Schmerzen (30.5.)
1.6.: mühsamer, letztendlich unnötiger Termin bei Hautkrebsspezialist in Tübingen, der uns gleich wieder heimschickte; die von ihm noch veranlasste Gewebeuntersuchung (bei Vorliegen einer bestimmten Mutation, die bei 50% der Patienten auftritt, hätte es einen vielversprechenden neuen Behandlungsansatz gegeben), zur Verkündung deren Ergebnisse er uns für die kommende Woche wieder zu sich bestellte, war zu dem Zeitpunkt eigentlich unnötig: das Labor in Friedrichshafen hatte diesen Test bereits durchgeführt und das negative Ergebnis auch weitergeleitet - aber es war nirgends angekommen, wie der aufmerksame Hausarzt später herausfand. Das Hoffen und Bangen dieser ganzen kommenden Tage war völlig umsonst.
Zusätzlich schrecklich waren diese Tage, weil in dieser Zeit dauernd entweder Feiertag oder Wochenende war, der engagierte Hausarzt im Urlaub und alle Krebsärzte auf dem Internationalen Krebskongress in Chicago - und weit und breit absolut niemand da, den man um medizinischen Rat bitten konnte.
9.6.: der Hausarzt findet heraus, dass der Test auf die Mutation bereits durchgeführt worden war; der Onkologe teilt das Ergebnis dann mit, negativ - die erhoffte neue Behandlung kann also nicht durchgeführt werden; stattdessen am
10.6.: Wiedereinweisung ins Krankenhaus (Peter besteht darauf, das Haus im Gehauweg ungestützt und auf eigenen Füßen zu verlassen), wo noch am gleichen Tag eine andere Chemotherapie verabreicht wird. Trotzdem verschlechtern sich in den kommenden Tagen alle Blutwerte rapide, Leber und Nieren drohen zu versagen. Hohe Morphiumdosen nötig. Er kann kaum noch sprechen; isst am 15.6. mittags überraschend eine klare Brühe. Am Nachmittag des gleichen Tags eröffnet ihm der Arzt, dass eine Fortführung der Chemotherapie nicht möglich ist, sie jetzt nichts mehr tun können. Er stirbt am Vormittag des
16.6.: Er hatte bis zuletzt die Hoffnung, dass es noch medizinische Möglichkeiten gibt. Er wollte noch lange nicht sterben.


Die Trauerfeier am 22.6.2011 in Meersburg

1. Musik (jeweils anklicken): „Ave verum“ (W.A. Mozart)

2. Dr. Alfons Koller: Begrüßung, Besinnung, Stille, Ansprache

3. Musik: „Bourrée in e-moll“ (J.S. Bach)

4. Persönliche Worte (für die Texte die Namen anklicken) von

- Eginhard Otte (Runde der Ehemaligen des Bodenseewerks Überlingen)

- Lothar Fritz (Lionsclub Überlingen)

- Stefan Bickert (Sensovation AG)

- Peter Tröger (Seglergemeinschaft Überlingen), außerdem kurzer Text des BUND Meersburg

5. Musik: „Sailing“ (Rod Stewart)

6. Persönliche Worte enger Freundinnen der Familie:

- Renate Paatzsch

- Christl Katz

7. Musik: Violine, Julia Krohmer (J.S. Bach, BWV 209)

8. Persönliche Worte von Katharina Holzwarth

9. Dr. Alfons Koller: Texte, Abschiedsworte, Dank …

10. Musik: Adagietto, 5. Symphonie von Gustav Mahler




Das letzte Foto auf seiner Kamera. (13.3.2011)


Urnenbeisetzung im Friedwald Heiligenberg:

Blick vom Friedwald

Am 22.Juni fand, bei strömendem Regen, im engsten Kreis die Urnenbestattung im Friedwald Heiligenberg statt. Die Urnen von Sabine und Peter Krohmer liegen nun beide am Baum Nr. 856, einem stattlichen Bergahorn.





Erinnerungen


Segeln:

Mit den Enkeln: Ende Mai 2011, schon im Krankenhaus


In Japan (Herbst 2006):Siehe zu diesem Japanaufenthalt auch folgende Posts meines damaligen Blogs (jeweils anklicken):
- Badeferien in Japans Norden, Teil 1
- Badeferien in Japans Norden, Teil 2
- Badeferien, Teil 3
- Badeferien, Ende
- Sonstige Sightseeingaktivitäten


Im Gehauweg: (26.4.2011)

"Der Serviettenmann" Dez.2009

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