Samstag, 16. Juli 2011

Persönliche Worte von Renate Paatzsch

So kurz nach Sabines Tod haben wir uns heute eingefunden, um nun auch von Peter Krohmer Abschied zu nehmen.

Bitter war im Februar diesen Jahres der Abschied von Sabine. Mit liebevoller Fürsorge hatte Peter seine geliebte Frau viele Jahre lang begleitet und gestützt. Peter erschien sicher nicht nur mir stark, kraftvoll und unerschütterlich. Es schien selbstverständlich, dass er noch viele gute Jahre vor sich haben würde. Er hatte reichlich Pläne, diese zu gestalten. Und doch fiel ohne Vorwarnung eine schwere Krankheit über ihn her, erschütternd und unfassbar.

Seit 40 Jahren kenne ich Familie Krohmer. Traf man damals auf große schwarze Hunde, dann konnten Krohmers nicht weit sein, zur Familie gehörten immer große schwarze Hunde. Ich erinnere mich, wie Peter plötzlich im mitten Gespräch aufspringen konnte, zum Gartentor hinaus hechtete und Hector derweil mit einem großen Satz über die Hecke sprang, um irgendwen oder irgendwas zu jagen. Draußen wurde er gleich wieder in Empfang genommen und in den Garten zurück beordert. Aber damals waren wir alle 40 Jahre jünger.

Einige Jahre haben Peter und ich häufig Tennis miteinander gespielt. Der Weg nach Wimbledon war uns verwehrt. Das lag aber nicht an mangelnder Spielfreude, die war gegeben. Es lag eher schon an fehlendem Talent.

Großes Talent hatte er im Umgang mit seinem Mitmenschen. Er fand schnell Zugang zu benahe jedem, seine intelligenten und witzigen Beiträge bereicherten jede Gesprächsrunde.

Erst kürzlich auf meiner Geburtstagsfeier brachte er die ganze Gesellschaft mit wunderbaren Themen wie „Stuttgart 21“ und die bevorstehende Landtagswahl so richtig in Schwung. Das werden wir sicher alle vermissen.

Häufig stehen kleine Kinder großen Menschen etwas zurückhaltend gegenüber, aber zu Peter Krohmer fassten sie sofort Vertrauen.

Zu einem Besuch brachte ich meine kleine Enkelin mit, die gerade laufen gelernt hatte. Mir bot sich ein herzerwärmender Anblick, als ich den großen Peter und die vergleichsweise winzige Paula Hand in Hand im Garten umherspazieren sah.

Smillas Alter wurde noch in Monaten gezählt, da haben beide miteinander eine interne Meisterschaft im Blubbern ausgetragen.

Meine Enkelinnen sagen: der Peter macht immer solch schönen Schabernack.

Es sind wohl auch einige unter uns, die Peters berühmten spanischen Nebel erleben durften. Wenn dieser Nebel aufzog, verhallte Sabines Protest ungehört: Nein, Peter, lass das!

Stark und kraftvoll kannte ich ihn, humorvoll und immer hilfsbereit. Er hat das Leben in all seinen Facetten gelebt, hat schöne Dinge genossen, und war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde.

Er ist Sabine während ihrer Krankheit mit Ruhe, Stärke und liebevoller Fürsorge zur Seite gestanden und genauso haben seine Töchter ihn auf dem letzten und schwersten Stück seines Lebensweges begleitet.

Das schönste, was ein Mensch hinterlassen kann ist ein Lächeln im Gesicht derer, die an ihn denken

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